Derek Powazek schrieb heute einen Beitrag unter dem Titel '10 Ways Newspapers Can Improve Comments' - (und der Anmerkung: natürlich gibt es mehr Ansätze, aber Zeitungen lieben Top 10 Listen) -
- verlange eine Registrierung
- Setze Regeln und setze sie durch
- stelle einen Community Manager ein
- automatische Anpassungen
- gib der Community Möglichkeiten sich am Prozess zu beteiligen
- verlinke Beiträge zu Kommentaren
- biete eine Lösung für private Mitteilungen an
- beteilige dich, aber
- gib den Trolls keine Futter
- hör auf alles und jedes zu kontrollieren
... mehr
O.K., aber ich erlaube mir hier doch einmal erstaunt zu fragen, sind denn die 'Leserbriefe des Internets’ wirklich der Stand auf dem sich Zeitungen und Online-Angebote die Leserbeteilung vorstellen, wünschen? Das hat doch heute fast jedes Angebot von der LATimes, NY Times, The Guardian, Zeit, China Daily, Asahi Shimbun und The Sydney Morning Herald . Selbst die Süddeutsche Zeitung bietet eine Kommentarfunktion, jedenfalls an Werktagen und zu den gewöhnungsbedürftigen Öffnungszeiten.
Aber sind Leserbriefe, fein säuberlich von der 'professionellen' Berichterstattung getrennte Leserbeiträge, ja manchmal auch Blogs, Klick-counter, gelegentliche Präsentation von einigen Beiträgen / Blogs in einer Ecke der Titelseite und Leserreporter Fotos und Augenzeugen-/Paparazzi-Fotos was geht, was Sinn macht?
Ich denke nein. Reporter, Journalisten und Redakteure sollte Interesse, Lust und Mut haben mit ihrer (früher so genannten) Leserschaft ganz Neues und Ungewöhnliches auszuprobieren für eine bessere (und dafür geliebte) Zeitung, auf der Höhe der Zeit. Ein Zusammenspiel bei der Themenfindung, Themenauswahl und -aufbereitung. Bei der Diskussion, Ergänzung und Verbesserung und Fortführung von Themen und bei der Entwicklungen von gesellschaftlichen, themen- und geo-relevanten Themen und Formaten und Output-Formen.
Wenn es ein paar geneigte Nutzer auf diesem Blog gibt, die hier darüber diskutieren wollen, bitte melden - sonst bleibt es ein Off-Blog-Thema auf der Tagesordnung mit unseren News-Business Kunden ...
Nachtrag:
Richtig, was ich hier angemahnt habe gilt natürlich nicht nur für Zeitungen, sondern auch auch für andere Mediengattungen. Zum Beispiel bei Fachmedien: im Gegensatz zu Zeitungen wissen dort nicht nur meistens, sondern immer die (vormals so genannten) 'Leser' besser Bescheid (und haben die besseren Quellen) als die jeweilige Fachredaktion!