Wissen Sie was CQJR ist? Nein? Macht nichts, wenn sie aber Geld für Werbung ausgeben und das bei klassischen Medien (z.b. Zeitungen, Magazinen, Fachzeitschriften) dann nehmen sie genau diese Aufgabe wahr - können aber das Ergebnis kaum beeinflussen. Sie werden mit den Schaltkosten ihrer Werbung für die Bezahlung der Journalisten und Redakteure in Anspruch genommen und wenn sie ihre Werbegelder anderswo investieren, werden sie gescholten, dass sie damit die Freie Presse, den Qualitätsjournalismus, die Demokratie ihres Landes gefährden (oder jedenfalls das bisherige Umsatzmodell vieler Verlage).
Ich bin sehr dafür, dass die Verantwortlichen, Mächtigen und Reichen sich auch um die Qualitätspresse, TV, Radio oder Internet Sorgen machen und nach ihren Möglichkeiten und Geldbeutel diese Institutionen bei der Erfüllung ihrer Aufgaben unterstützen und fördern. Diese privaten und öffentlichen Einrichtungen sind - wenn sie ihren Job machen - wichtige Garanten für den Erhalt und die Entwicklung für die Gesellschaft, Freiheit und Demokratie.
Aber muss die Unterstützung verdeckt (und wenig transparent) mit Transfers und Zwangsaufschlägen sein, mit Werbeinvestitionen, die unter dem Diktat eines optimalen ROI (retun on investment) messbar sein soll?
Medienunternehmen sollten nicht zu lange darauf vertrauen, dass das Modell noch lange trägt und wenn die Werbeindustrie nicht pariert, dann wird eben der Ressourceneinsatz / die Leistung für die Leser / User gekürzt.
Bereits heute geben, unterschiedlich nach Branchen und Funktionsstufen, Unternehmen zum Teil deutlich mehr als 2/3 ihres Budgets für Aktivitäten aus, die an den Medien vorbeigehen. Und im Onlinebereich ist die Versuchung noch höher diese Gelder vor allem für die eigenen Webangebote auszugeben, also dort, wo man seine Kunden bereits bedient und präsumtiven Kunden gerne bedienen und mit ihnen kommunizieren würde.
Ansätze aus dem Dilemma, z.b.
1. Nicht die Werbekunden, sondern die Leser-/Nutzer-Kunden zu fragen, was sie brauchen, was sie haben möchten und wofür sie auch bezahlen würden --- dann gäbe es ja vielleicht auch bessere Dienste und Produkte und zufriedene Kunden
2. Angelehnt an das Wiederaufkeimen von CSR in unserem Lande, bei den Mächtigen und Reichen in unserem Lande anzuklopfen, wie wichtig ihnen die freie Presse, der Qualitätsjournalismus und die Entwicklung unsere Gesellschaft und Demokratie und um eine direkte Unterstützung, Sponsorship zu bitten.
Geht nicht, warum sollten z.b. nicht Unternehmer einer Stadt, einer Region, im Land Geld in die Hand nehmen, um eine qualitativ hochwertige Redaktionsarbeit und eine gute Bezahlung von Journalisten zu sichern? Was meinen Sie?
P.S.
CQJR habe ich für diesen Blog 'erfunden' und steht für Corporate Quality Journalism Responsibility