Erst wollte ich hier über die "Blüten" des jährlichen Ausnahmezustands und Planungs-Wahnsinns ein wenig Luft ablassen, in dem je nach Unternehmen (und -Stil und -Größe) xy-Mannwochen, xy-Mannmonate oder auch xy-Mannjahre verbrannt werden. In dem Top-Down und Berater-Sags-Du Verdikte, Prozentfetischisten und die historische, heroische Vergangenheitsbetrachtung so fröhliche Urstände feiern. In der Entscheider und Gesprächspartner für Wochen (Monate) sinnleer ausgebucht sind und die Zukunft statt in einem Erkenntnisprozess mit den allen Beteiligten in einsamen ein - zwei Stunden heruntergeschrieben wird.
Nichts davon, hier lesen sie über einige (wenige) wahre Knospen / Blüten ... die Hoffnung machen
Ach Martin, mit was sollen wir planen. Ich weiß es nicht, meine Mitarbeiter wissen es nicht und sie wissen es auch nicht. Meine Führungsmannschaft und ich werden in diesem Jahr die Planungszeit dazu nutzen sicherzustellen, dass unsere MitarbeiterInnen, insbesondere die, mit einem hohen erfolgsabhängigem Anteil in ihrem Einkommen, aber auch die jungen Familien im Aufbau, Häuslebauer (bitte keine Rückschlüsse auf die Identität ziehen!), usw. sicher sein können, dass es für sie keine finanziellen Engpässe gibt und dass unser Unternehmen, bei Bedarf mit einem günstigen Kredit bzw. einer Absicherung des Kredits einspringen wird. So stellen wir sicher, dass die Leistungsträger bleiben und sich voll auf den Job konzentrieren können
In diesem Jahr haben wir die Planung vom Kopf auf die Beine gestellt. In der ersten Hälfte nützen die Chefredakteure und Ressortleiter ihre Zeit um mit ihren Lesern und ein paar (wenigen) Experten zu diskutieren, was sie (außer unserem Angebot) sonst noch nutzen um die News, Ideen und Wissen zu bekommen und/oder auszuwerten und ob es Bedarf an zusätzlichen Angeboten auf unterschiedlichen Plattformen, Timing und On-Demand gibt an den sie interessiert sind und dafür bereit sind Geld in die Hand zu nehmen. Unsere Anzeigenmanager und Berater sind bei ihren Kunden um deren Ziele und Planungen kennen zu lernen und nicht um sich ein Plus 5,5 % oder (nur) ein 3,1 % Minus abringen zu lassen... in der zweiten Hälfte werden dann die Planungsteams (offen für alle) zusammensitzen, können sie diesen Termin bitte für uns freihalten, zusammensitzen um aus diesen Erkenntnissen und Wünschen die verbesserten, ergänzenden und neue Angebote zu zimmern. Ein Planungsgerüst zur Vorlage mit x Unbekannten, können unsere Zahlenakrobaten jederzeit schnell und in sich logischer aufstellen, wozu gibt es denn heutzutage Computer.
In diesem Jahr, haben wir schon im Oktober vereinbart, dass Redaktion, vertrieb, Marketing, unsere Online-Truppe, etc. Einwicklungsgelder für das nächste Jahr ab sofort abrufen können / freigeben lassen können. Denn was im nächsten Jahr gut sein soll, wird es auch dieses Jahr sein und wir schlagen der Konkurrenz noch ein Schnippchen.
2008 holt sich der Vorstand und der Verleger unseres Fachverlags die Vorgaben für das neue Geschäftsjahr direkt bei den Top 25 (Anzeigen-)Kunden unseres Hauses ab, was unser Management an Wünschen und Zusagen einsammeln kann, legen wir dann auf die Planung um.
Planungszeiten, gibt es bei uns nicht mehr. Wir planen, implementieren und korrigieren das ganze Jahr über und alle 3 Monate gibt es einen Schnappschuss mit dem wir unsere Zahlenmenschen und die Gremien bedienen. Mit einer Philosophie "wir sind nur dafür da (und lassen uns dafür bezahlen), dass unsere Kunden ihre Ziele erreichen" bringt das antizipieren von Kalenderjahreszielen nicht die Bohne...
Die Hoffnung stirbt zuletzt, das wusste schon der Dichterfürst Friedrich Schiller
Es reden und träumen die Menschen viel
Von besseren künftigen Tagen;
Nach einem glücklichen, goldenen Ziel
Sieht man sie rennen und jagen.
Die Welt wird alt und wird wieder jung,
Doch der Mensch hofft immer Verbesserung.
Die Hoffnung führt ihn ins Leben ein,
Sie umflattert den fröhlichen Knaben,
Den Jüngling begeistert ihr Zauberschein,
Sie wird mit dem Greis nicht begraben;
Denn, beschließt er am Grabe den müden Lauf,
Noch am Grabe pflanzt er die Hoffnung auf.
Es ist kein leerer schmeichelnder Wahn,
Erzeugt im Gehirne der Toren,
Im Herzen kündet es laut sich an:
Zu was Besserem sind wir geboren;
Und was die innere Stimme spricht,
Das tauscht die hoffende Seele nicht.