Gleich vorab, der zweite Tag (für mich) hat den Erkenntniswert erhöht und wenn die angestoßenen Diskussionen nicht für eine remix10 ins Zwischenlager verfrachtet werden mit der Tendenz zu
gut und wichtig. Das lag nur bedingt an der Themensetzung (und dem Wording), sondern an den Teilnehmern auf dem Podium und im Plenum und den Angeboten der Teilnehmer für zusätzliche Sessions.
Unter anderem auch an
Peter Wippermann der Roland empfahl: Cocooning als historischen Begriff abzulegen;
Christoph Zeuch der diskutieren wollte was, ob es wie sich Autoren/Journalisten aus der Umklammerung (und Vereinnahmung von Verlagen) lösen können und direkte Bezahl-Tantiemenmodelle entwickeln können.
Und nun zum Programm:Die Podiumsdiskussion zum Einstieg
Trend CocooningWie verändert die Krise das Verbraucherverhalten?mit
Peter Wippermann (Trendbüro Hamburg),
Roland Kühl-v. Puttkamer und
Jay Martin und “Publikum”. Wie Peter Wippermann für manchen Podiumsteilnehmer - vielleicht ein wenig spät klarstellt – sollte man den Begriff Cocooning eher historischen verankern (Rückzug aus der gesellschaftlichen Entwicklung in Familie und Heim), als damit eher industrielle, organisatorische Prozesse und traditionelle Einstellungen wie Ausgliederung oder Integration von Funktionen, Familie, Lebenszeit oder die aktuellen Tendenzen von Netzwerken, Projekte, Lebensumstände und Projektzeiten zu beschreiben.
Trendbüro Werte-Index (gibt es nach einer Anmeldung und eMailbestätigung auch als PDF)
1. Freiheit (als Enabling, e.g. Zugang zu technischen Netzwerken und Hilfsmitteln)
2. Erfolg (teilen, tauschen, ausprobieren, gegenseitig hinweisen)
3. Familie bzw. Flucht aus der Familie –anders, aber nicht allein
....
Dazu gibt es auch einen ausgezeichneten Vortrag von Peter Wippermann vom 14. Deutschen Trendtag 2009:
Sozialer Reichtum - wer teilt gewinntDie Podiumsdiskussion gibt es in Teil 3 der
remix09 Videos (ab 07:20) nachhören
Hinz & KunztEin gemeinnütziger Verlag stellte sein Hamburger Obdachlosen Projekt vor und lädt zum Projektworkshop. U.a. mit
Jens Ade, Isabel Schwartau, Jan Köster und Beatrice Blank
Website / Blog Hintz&KunztDie Präsentation gibt es im Teil 3 der
remix09 Videos ab 56:50
Als Teilnehmerbeitrag gab es dann iniziiert von
Stefan Erschwendner (Tribal DDB Budapest) die Frage, die
Aufforderung den Context in dem Menschen leben, sich bewegen mehr in den Mittelpunkt von Produktentwicklung, Marketing & Werbung zu rücken... (schließlich seien Menschen nur 4 % unserer Zeit Konsumenten)
Die Thesen und die Diskussion sind im Teil 4 der
remix09 Video ab 12:35 nachzuhören
(Die Videolinks zu zwei weiteren Sessions im Hauptprogramm - nicht teilgenommen, )John Groves Insights über die Wirksamkeit von Sound-Elementen bei der akustischen MarkenführungPräsentation und Diskussion im Teil 4 der
remix09 Video Start 55:35
Social Media in der Unternehmenskommunikation - Zukunftsmusik oder Utopie
mit Christian Bölling, Sachar Kriwoj und Markus Mayr. Moderation: Cem Basman
Diese Diskussion nachhören kann man im Teil 4 der
remix09 Videos, Start 1:33:20.
sowie
“Bürgerjournalismus” - Informationen zweiter Klasse?Robert Basic und Frank Schmiechen (WELT KOMPAKT)
Die Diskussion und den Rollentausch nachhören kann man im Teil 4 der
remix09 Videos Start: 2:54:35
Statt dessen habe ich an zwei Sitetrack Diskussionen teilgenommen: einmal von und mit
Tabio LillerDie neuen 4 P’s des Marketings - People, Product, Partizipation, Passion ... sollen doch bitte schön die alten P’s ablösen bzw. teilweise ersetzen, vergessen sie doch den zentralen Mittelpunkt der Kommunikation und des Marketing - den Menschen.
Ich bin kein Freund von solchen Verkürzungen (es sei den in China) und würde Tapio Liller empfehlen auch sein 2. P = Produkt zu ersetzen, weil das Produkt / der Service doch nur das Vehikel ist, mit dem die Wünsche, Träume, Bedürfnisse erfüllt warden. Gelernt habe ich von Jay Marti, dass ein (freundliches) Lächeln oder Wort im Kundenservice die Kostenstruktur über Gebühr belasten könnte und deshalb zum Beispiel Sony bewusst darauf verzichtet und von Sachar Kriwoj, dass ein perfektes Produkt und Service sich gegenseitig ausschließen. “perfekte Produkte brauchen keinen Service” – ich denke darüber nach.
Die Präsentation von Tapio Liller steht demnächst sicher auch Online zur Verfügung
Nachtrag:Hier gibt es mehr zu dem 4 P Vorschlag
Marketing P’s reloaded - remix09 Session (Update)Sowie an einer intimen Runde mit
Christoph ZeuchJournalistischer Arbeit vs. verlegerischer Arbeit,Brauchen wir (Journalisten) morgen noch Verlegermodelle oder können wir den Mittelfluss / Tantiemen direkt oder mit Hilfe von Nicht-Verlagsorganisationen organisieren...
Die Diskussion war schön kontrovers: Vom Traum das die Presse die noch heute und zukünftig die 4. Macht darstellt, über die steile These, dass Journalisten nur von Verlagen gegen legale und finanzielle Anfechtungen zu schützen seien von der Vision, dass eine neue, gerechte Rechte und Einnahmenverteilung für Kreative / Journalisten und dem Ausbau des Copyrights und der Tantiemen für die Kreativen.
Mein Take:
Solche und viele anderen Ideen sollten auch ohne Systemschranken und Totschlagargumenten diskutiert werden dürfen. Die Verlage, die Presse als wirtschaftliche Unternehmen werden nur dann überleben, wenn sie die bereits in hohem Maße fortgeschrittene Desintegration die Leistungserstellung auch in ihrer Struktur und in ihrem Angebot nachvollziehen und Verlagsdienstleister werden. Gerne auch mit einer kleinen Abteilung (Print-)Verlag / Herausgeber von Zeitungen, Zeitschriften und Büchern.
Die
Website des Projekts.
P.S.
Danke noch einmal an die Veranstalter, an Roland und das ganze Team vor und hinter den Kulissen. Es wäre schön und sicher nützlich wenn remix09 in unterschiedlichen Format die Diskussion weiterführen würde, könnte.
Nachtrag:
Und wer die tolle Mannschaft hinter und vor den kulisse kennen lernen möchte, der schaut Mal auf F!MBR bei Christian Sickendieck. Christian macht dort Content-Empfehlungsmarketing vom Feinsten.
Und plötzlich sitzt Du zwischen 150 Werbern