Mittwoch, Juni 22, 2016

Zur AKEP-Jahrestagung 2016: upstairs / downstairs - Gewinner & Verlierer der Digitalisierung

Am 22. Juni 2016 fand die letzte AKEP (Elektronisches Publizieren) Jahrestagung #akep16 des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels statt. Denn, der AKEP und der AK eCOM (eBooks und eCommerce) im Rahmen der Verbandsreform in einer neu installierten IG Digital auf.


Die Sprecher der neuen IG Digital sind: Michael Döschner-Apostolidis (Verlagsleiter elektronisches Publizieren, VG Droemer Knaur), Carmen Udina (Leiterin dtv-Digital) und Jochen Grieving (Buchhandlung Transfer Bücher und Medien) (von links)

Die bisherigen AKEP Sprecher Jürgen Harth und Beate Muschler, sowie die AK eCOM Sprecher Susanne Martin und Tobias Schmid treten ins Glied zurück.

Die IG Digital beinhaltet die Fachgruppen (’interessanterweise’ Peer Group genannt) Digitaler Buchhandel, Kommunikation & Marketing, Herstellung, eBooks, Bibliotheken sowie Apps & Mobile Publishing
‏@akeplog Strukturreform: Aus AKEP und AK eCom wird heute die IG Digital. Verlage und Handel unter einem Digital-Dach. #akep16

‏@akeplog Vielen Dank auch an die bisherigen AKEP-Sprecher Beate Muschler und Jürgen Harth. Good Job! #akep16

‏@boev Sprecherteam IG Digital: Michael Döschner-Apostolidis, Carmen Udina & Jochen Grieving. (Foto: Tobias Bohm) #akep16 ‏


Die Keynotes
- vom Digisauier und Internet-Publizisten Tim Cole über die Digitale Transformation im Allgemeinen und die Buchbranche im Besonderen und

- Keynoter Christian Hoffmeister: Market needs versus resources feeds, oder Können Verlage leisten, was der Markt will?


passten sowohl vom Inhalt, der Gemengenlage und in der Jetztzeit nicht so recht zu den Teilnehmern und deren Aufgaben, Know-how und Erkenntnisstand die sich zur #akep16 in Berlin eingefunden hatten.

Tom Cole's betagte Trends der Digitalen Transformation: Digitalisierung, Vernetzung und Mobilität war (jedenfalls für mich) ein Verschnitt der Future der vergangenen 30 Jahre und wirkte für die meisten Teilnehmer, welche sich tagtäglich und dass oft schon viele Jahre in etwas so, als wenn man ihnen heute Alvin Toffler's Thesen aus seinem 'Future Shock' (erschienen 1970) vorlesen würde und die Digitale Transformation und die Bedeutung für die Buchbranche aus Zeitgründen leider weglassen müsste.
@ninare Da ist die Buchbranche leider sehr gut drin: "Das Neue ist nicht aufzuhalten, man kann es nur hinauszögern." #akep16 ...

und das - wie man sieht - mit anhaltendem Erfolg ;)
Tim Cole's Website   Buch Digitale Transformation

Der launige Vortrag von Christian Hoffmeister (DCI) war dazu ein willkommener (und notwendiger) Ausgleich und fand ihren Höhepunkt in wiederholten Appellen, doch bitte die eigene Perspektive öfters mal zu verändernder bzw. zu verlassen und Notwendigkeit anders auf das eigene Geschäftsmodell zu blicken. Stichworte #Querdenken #Out-of-the-Box und Anleihen aus Kreativitätstrainings.




@greubel "Verlage sind Hubs, die Erfolg für Autoren organisieren." Christian Hoffmeisters Keynote bei der #akep16
bzw. könnten zum Beispiel Hubs sein, die den Erfolg von Autoren organisieren und mit Know-how, Tools und Services unterstützen

Bei der Keynote wurde mir allerdings nicht ganz klar, warum ausgerechnet der Fisch es sich zur Lebensaufgabe zu machen soll, dem Angelhaken und dem Angler Sinn zu geben und dessen Aufwand zu be-/entlohnen. Aber vielleicht ist das ja auch nur eine Anleihe aus der gängigen Praxis, in der sich Verlage lautstark beschweren, dass der tatsächliche und/oder präsumtive Käufer und Leser ihrem Geschäftsmodell nicht zum geplanten Erfolg verhilft.

Die Keynotes wurden u.a. von Daniel Lenz ausführlich gewürdigt hier entlang

Anmerkungen:
Ich denke vor 30/50 Jahren (oder so) war es sinnvoll über eine Digitalisierung unseres Lebens, unserer Welt (der Industrie, des Handels, der Dienstleistungen und Services, etc. zusprechen, darüber nachzudenken was das für uns persönlich, der Gesellschaft und die Wirtschaft bedeutet und wie und wann wir uns darauf einstellen, vorbereiten und gegebenenfalls (for the better) nutzen können.

Wenn ich das hier einmal auf unsere Branche einenge, dann findet die Digitale Transformation seit Jahrzehnten außerhalb Branchen und sektionsübergreifend statt und die herstellende und vertreibend Buchbranche ist verdammt schlecht aufgestellt ihre Geschäftsmodell in der digitalen Welt erfolgreich und profitable zu betreiben.

Es geht meiner Meinung nicht darum, ob ein Unternehmen digitalisiert, ist sondern ob man sein Geschäftsmodell in dieser digitalen Welt betreiben will und so aufgestellt ist, dass man das auch erfolgreich betreiben kann.



Die Shortcuts, waren teilweise nicht so kurz, wie angedacht und haben dann nur wenig Zeit für die Diskussion übriggelassen.

Markus Becker-Melching (BV deutscher Banken) versuchte zu erklären, dass Fintech und Banken ja eigentlich am gleichen Strang ziehen (ob auch in die gleiche Richtung?) und da die Fintech Repräsentantin Susanne Krehl (Barzahlen.de) sich mit Barzahlungs-Fintech-Lösung beschäftigt und Banken am liebsten gar nichts mehr mit Bargeld zu tun haben wollen, wurde das auch nicht ausdiskutiert.

P.S. Dass das Konzept 'Blockchains' auf dem Podium nicht einmal angesprochen wurde hat mich dann schon ein wenig gewundert. Würde es doch gut zu den Autoren - Leser Beziehungen passen.

Knut Nicholas Krause (KNK Verlagssoftware) berichtete von seinem letzten CES Besuch: VR + AR. Mehrwert für Verlagsbranche?

Ausführlich ja, aber für die AKEP Profis, dann vielleicht doch nicht so neu und mit wenig konkret umzusetzenden Anwendungsbeispiel.

Nach der Mittagspause starteten dann die parallelen Sessions (Fortsetzung folgt, vielleicht)


Hier Links zur umfangreichen Berichterstattung auf dem apeklog.de

#akep16: Das war die AKEP-Jahrestagung am 22. Juni in Berlin
#akep16: Lieber Kunde, wann kaufst du?